Thomas Neumann ist vieles: ein erfahrener Marketingprofi, begeisterter digitaler Kommunikator, ein kluger Stratege und versierter Texter. Wer ihn kennt, weiß: zu seinen Leidenschaften gehören auch Zeichnungen. Schon als Teenager war Thomas fasziniert von Karikaturen und One-Panel-Cartoons – kleine Szenen, die mehr erzählen können als lange Texte.

Bei AboutMedia ist er seit Februar 2025 als Senior Marketer tätig – und bringt sein enormes Wissen aus Stationen wie McCann-Erickson, The Skills Group oder PremiQaMed (heute MavieMed) mit. Er selbst nennt den Schritt zu AboutMedia „die Krönung“.

Doch neben den Kampagnen, Konzepten und Zielgruppen sind es auch immer wieder der Apple Pencil und das iPad (ja, es muss digital sein), die ihn antreiben. Neumann zeichnet Cartoons, die irgendwo zwischen Sempé-hafter Leichtigkeit und satirischem Feuilleton schweben – charmant, selten böse, nie belehrend – immer pointiert. Auf seiner Website, die er eigentlich längst mit neuen Werken aktualisieren sollte (!), dokumentiert er diese zusätzliche Karriere: www.tomneumann.at.

Thomas ist allerdings auch ein beobachtender Theoretiker. Wir hören ihm immer sehr gerne zu, wenn er von seiner Kindheit erzählt – den frühen Prägungen durch „Weggefährten im Geiste“, die ihn mit ihrem Schaffen inspiriert haben. André Franquin, der belgische Meister von Spirou und Gaston. Berühmt für Leichtigkeit und Tempo, doch im Privaten von Depressionen gezeichnet, verbrachte er wiederholt Monate in Brüsseler Kliniken. Aus dieser Dunkelheit entstanden seine „Idées Noires“, rabenschwarze Cartoons, die bis heute zu den eindringlichsten der europäischen Comicgeschichte zählen.

Oder Claire Bretécher, die französische Satirikerin, die mit Les Frustrés schon in den 1970ern zeigte, dass Cartoons ein Seismograf für gesellschaftliche Spannungen sein können. Carl Barks, der Geschichtenerzähler und Zeichner aus Oregon, dessen Entenhausen-Universum bereits Generationen unterhalten hat. Mit Barks-Freund Gottfried Helnwein sprach Thomas einmal intensiv über genau diesen Einfluss von Barks – ein Gespräch, das ihm zeigte, wie tief die „Duck-Familie“ kulturell verwurzelt ist.

Und der ganz große Player: Walt Disney, der geniale Unternehmer & Ermöglicher, dessen 1923 gegründetes Königreich nun schon ins 102. Jahr geht und der bis heute Maßstäbe für auf den Boden gebrachte Fantasie und erfolgreiche Markenidentität setzt – ohne den auch Carl Barks seine weltweite Bekanntheit und Bedeutung wohl nicht erlangt hätte.

Daneben die subtilen Meister: Jean-Jacques Sempé, dessen Leichtigkeit Thomas’ eigenen Strich beeinflusst hat, oder der große Innovator und frühe Mitbewerber Disneys, Max Fleischer, der mit Betty Boop schon 1930 bewies, dass Animationsfilme weit mehr sein können als Kinderunterhaltung.

„Strategie, Text, Grafik – für mich sind das nur verschiedene Facetten derselben Medaille“, sagt er. Und Cartoons? „Vielleicht die Rückseite. Oder die versteckte Gravur.“

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Copyright “The New Yorker”, Sempe 1984